Die berufsbegleitende Weiterbildung umfasst einen Zeitraum von 2,5 Jahren.
In diesem Zeitraum finden Blockseminare ( Mittwoch bis Sonntag ) und Wochenendseminare mit 350 Unterrichtsstunden statt. Zwischen den Seminaren haben die Studierenden genügend Zeit, die jeweiligen Ausbildungsinhalte aufzuarbeiten, zu vertiefen und praktisch zu erproben. Eine kollegiale Supervision zwischen den Seminaren durch die Ausbildungsleiterinnen ist gewährleistet.
Die Seminare finden im Wechsel an den beiden Standorten (Halle/Westfalen und Wangerland) des Institutes statt, um den Teilnehmern einen möglichst breiten Praxiseinblick zu ermöglichen.
Zusätzlich müssen die Teilnehmer im Verlauf der Ausbildung mindestens 80 Stunden praktische Arbeit mit Lamas / Alpakas nachweisen. Darüber hinaus müssen die Studierenden am Ende der Weiterbildung eine schriftliche Hausarbeit einreichen, die einen theoretischen Aspekt der tiergestützten Therapie / tiergestützten Pädagogik mit den eigenen praktischen Erfahrungen verknüpft.
Ausbildungsinhalte:
Während der Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Interventionen erwerben die Teilnehmer umfassendes theoretisches und praktisches Wissen in folgenden Bereichen:
· Mensch-Tier-Kommunikation
· Psychologische und soziale Erklärungsmodelle für die positiven Effekte tiergestützter Interventionen
· Verschiedene Konzepte der tiergestützten Interventionen mit Lamas und Alpakas:
perspektivisches Konzept, personzentriertes Konzept, wildnispädagogisches Konzept
· Methoden der fördernden, pädagogischen und therapeutischen Arbeit ( Prävention, Rehabilitation und Salutogenese) mit Lamas und Alpakas für verschiedene Zielgruppen aus den medizinischen, pädagogischen und pflegerischen Fachbereichen
· Methoden der Evaluation tiergestützter Interventionen
· Didaktik und Methodik tiergestützter Interventionen
· Tierethik, Tiergesundheit und Ethologie
· Ausbildungsmethoden für Lamas und Alpakas
· Betriebsorganisation
· Möglichkeiten des Einsatzes anderer landwirtschaftlicher Nutztiere oder Haustiere im Rahmen der tiergestützten Arbeit
· Wollverarbeitung
· Kollegiale Supervision / Intervision
Um an der Ausbildung teilnehmen zu können, müssen bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllt sein:
In besonderen Einzelfällen kann die Ausbildungsleitung Ausnahmeregelungen beschließen. Wir möchten ausdrücklich auch Quereinsteiger ohne eine der oben genannten beruflichen Qualifizierungen ermutigen, sich zu bewerben. Wir stellen in jedem Ausbildungsgang wenige Plätze für diese Teilnehmer zur Verfügung.
Für die Teilnahme an der Weiterbildung wird nicht verlangt, dass die Studierenden bereits eigene Lamas oder Alpakas besitzen. Das Ausbildungsinstitut kann Praxisstellen vermitteln, bei denen das Gelernte ausbildungsbegleitend praktisch umgesetzt werden kann.
Für die Zulassung zur Prüfung müssen die Studierenden die eigene praktische therapeutische / pädagogische Arbeit mit Lamas oder Alpakas nachweisen, dies kann auch in Kooperation mit Lama- oder Alpakahaltern geschehen, die dafür ihre Tiere zur Verfügung stellen.
Walter Egen
Landwirtschaftsmeister, Lamazucht seit 1990
Dr. med. Regina Ketelsen
Oberärztin für Psychiatrie und Psychotherapie im EKH Bielefeld, Familientherapeutin, Therapeutin für Dialektische Behaviorale Therapie
Dr .med. vet. Anna Stölzl
Veterinärmedizin, Schwerpunkt Lamas und Alpakas
Dr. agr. Cathleen Wenz
Dipl.Agr.Ing., -speziell Tierhaltung-, Promotion zur Mensch-Tier-Interaktion an der Uni Leipzig, Lehraufträge an der Hochschule Magdeburg-Stendal und EFH Bochum zur Tiergestützten Therapie, Tiertherapeutin an der Tierklinik Hochmoor
Dr. Martin Reker
Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bethel, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Dr. med. Robert A. Tanner-Frick
Spezialarzt FMH Kinder- & Jugendpsychiatrie, Psychiatrie & Psychotherapie
Sybille Klasing-Mann
Camelidynamics-Instructor, Übersetzerin des Buches "Das Kameliden-Kompendium" von Marty McGee Bennet
Karin Twelkemeier
Filz-Designerin
Thomas Höke
Fachangestellter für die tiergestützte Förderung mit Lamas und Alpakas
Thomas Wahle
Dipl. Heilpädagoge, Natur- und Wildnispädagoge, Traumapädagoge
Die Teilnehmer erhalten ein Abschlußzertifikat und ein Prüfungszeugnis. Voraussetzungen hierfür sind neben der regelmäßigen Teilnahme an den Seminaren die hier zu erbringenden Leistungen, eine schriftliche Abschlussarbeit sowie ein erfolgreich abgeschlossenes Kolloquium am Ende der Weiterbildung.
Im Zertifikat werden alle erlernten Inhalte der Weiterbildung aufgelistet.
Die Kosten der Ausbildung betragen Euro 4650.- zuzüglich einer Prüfungsgebühr von Euro 200.-. Nach der Anmeldung ist ein Betrag von Euro 350.- zu entrichten, danach 3 Teilbeträge in Höhe von Euro 1500.-. Unterkunft und Verpflegung während der Seminare sind nicht in den Ausbildungskosten enthalten, das Institut ist um eine kostengünstige Unterbringung und Verpflegung bemüht.
Für Teilnehmer mit dem ersten Wohnsitz oder der Arbeitsstelle in Nordrhein-Westfalen besteht die Möglichkeit, einen Bildungsscheck zu beantragen und somit einen Zuschuss zu den Ausbildungskosten zu erhalten.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier.
Wir bieten bei jedem Ausbildungskurs ein Zusatzseminar für die Partner / Partnerinnen und/oder Kollegen und Kolleginnen unserer Teilnehmer an, die aktiv bei den tiergestützten Interventionen und der Tierversorgung tätig sind.
In diesem Zusatzseminar vermitteln wir Basisinformationen zur Haltung und Tierversorgung, zum Training und Handling und zur tiergestützten Assistenz.
Diese Kurse empfehlen wir besonders dann, wenn die tiergestützten Interventionen regelmäßig von Partnern und / oder Kollegen begleitet werden, da hierbei eine größtmögliche Abstimmung bezüglich der Vorgehensweise erfolgen muss. Der Termin wird mit dem jeweiligen Kurs abgestimmt.